Man stelle sich vor: Menschen beschießen sich mit Kanonen, aber aus den Waffen kommen Blumen und Blüten. Diese Utopie entwickelt sich im Kinderbuch Tistou mit dem grünen Daumen von Maurice Druon aus dem Jahr 1957. Wie schon Antoine de Saint-Exupéry und dessen weltberühmtes Buch Der kleine Prinz drückt diese Geschichte auf poetische Weise Friedenssehnsucht und Hoffnungsglauben aus. Es ist zugleich eine Reise in unerwartete Abenteuer, die einen zutiefst friedvollen Verlauf nehmen.
Im Mittelpunkt steht der Junge Tistou, Erbe eines reichen Waffenfabrikanten. Da er in der Schule den Hang zum Einschlafen offenbart, beschließt sein Vater, ihn durch anschaulich-praktisches Lernen auf das Leben vorzubereiten. Beim Unterricht von Gärtner Schnurrebarbe nun entdeckt dieser, dass Tistou eine unglaubliche Fähigkeit besitzt: "grüne Daumen ". Das heißt, dass alles, was er manuell in Angriff nimmt, sich in Pflanzen verwandelt bzw. dass es blüht und gedeiht. Damit kann der Junge Tistou seine Umgebung friedlicher und schöner machen. Doch währt diese wundervolle Möglichkeit der Weltverbesserung nicht ewig.
Tistou baut sich eine Leiter aus Pflanzen und Blüten und verschwindet im Himmel. Er hinterlässt uns nachdenklich und hoffnungsvoll zugleich. Welche Rolle dabei ein Pony spielt, erlebt das junge Publikum auf so fantastische Weise, wie es auch die eindrucksvolle Erfahrung macht, in die Geschichte selbst hineingeholt zu werden.